Rainer Börsigs Weine sind wohltuend anders, sie haben auch mal Ecken und Kanten, mit einem Satz: Er traut sich was! Den wunderschön reintönigen, frischen 2020er Syrah hatten wir schon im vergangenen Jahr vorgestellt. Den Spätburgunder Familiengewächs sehen wir gleichauf, er ist intensiv, fruchtbetont, klar und zupackend, hat Struktur und Grip. Sehr gut ist auch der Schwarze Sepp aus Cabernet Mitos und Spätburgunder, zeigt intensiv dunkle Früchte, besitzt Fülle und Kraft, der Lebenslust genannte Rosé besitzt feine süße Frucht und Grip. Die 2022er Weißweine sind angenehm frisch und fruchtbetont. Der Wunderfitz genannte Riesling ist frisch, zeigt etwas Limone, besitzt feine Frucht und Biss, der Riesling Freigeist ist wunderschön reintönig und zupackend, besitzt gute Struktur und Druck. Florale Noten und wunderschön reintönige Frucht zeigt die fruchtbetonte, intensive Scheurebe im Bouquet, sie ist lebhaft und zupackend im Mund, was auch auf den sehr würzigen und eindringlichen Sauvignon Blanc zutrifft. An der Spitze der Weißweine stehen aber die beiden ein wenig älteren Weine: Der 2020er Chardonnay Großes Holz zeigt rauchige Noten und dezenten Toast, er hat weiter an Komplexität gewonnen, besitzt gute Struktur, Frische, Frucht und Grip. Noch ein Jahr älter ist der roséfarbene, auf der Maische vergorene Grauburgunder „Börsigbesonders“, der Fülle und Kraft besitzt, gute Struktur und Druck und immer noch enorm jugendlich ist.